• #107 Lidl-Reederei Tailwind: "Wir müssen eigene Containerschiffe bestellen"

  • Mar 27 2025
  • Length: 34 mins
  • Podcast

#107 Lidl-Reederei Tailwind: "Wir müssen eigene Containerschiffe bestellen"

  • Summary

  • Die junge Hamburger Reederei Tailwind Shipping Lines – Containerschifffahrtstochter des Discounter-Konzerns Lidl – setzt bislang ausschließlich auf Charterschiffe und auf dem Secondhand-Markt gekaufte Frachter. Das könnte sich aber bald ändern, sagt CEO Christian Stangl, der auch als "Global Head of Transportation" bei Lidl fungiert. In der aktuellen Episode des HANSA PODCASTs geht er ausführlich auf die Pläne für die Flotte sowie Hintergründe von Lidls Schifffahrtsaktivitäten ein. "Wir wollen das, was wir machen, besser machen und ergänzen", sagt der erfahrene Logistikmanager und spricht über Entwicklungen seit Reederei-Gründung, "eigene Sprache und Regeln" in der Schifffahrt, die Weiterentwicklung der Supply Chain (Seeschiff, Binnenschiff, Bahn) und die Wahrnehmung der Reederei in der Branche und innerhalb des Lidl-Konzerns. Eine der Begründungen für das Aufsetzen von Tailwind war für Lidl seinerzeit eine bessere Planbarkeit in der eigenen Logistikkette. Stangl bestätigt, das dafür auch eigene Neubauten stärker in den Fokus rücken und spricht über Bedingungen und Kosten-Nutzen-Abwägungen. Vor allem die Themen "Nachhaltigkeit" und "Kraftstoffe" dürften die Überlegungen weiter vorantreiben. "Wenn man sich die gesetzlichen Vorgaben auch der nächsten Jahre anschaut, dann müssen wir andere Antriebsarten wählen und dann müssen wir auch eigene Schiffe bestellen", so der CEO mit Blick auf die aktuell verfügbare Charter-Flotte, die größtenteils mit fossilen Brennstoffen betrieben wird. In der eigenen Flotte habe man auch einige Veränderungen vorgenommen, etwa größere Schiffe gewählt und die Anforderungen angepasst: "Wir schauen jetzt genauer hin". Der Tailwind-Chef geht in diesem Zusammenhang auf die Zusammenarbeit mit Linienreedereien, die aktuell "schwierigere Entscheidung" in der Umbauphase der großen Allianzen und die Öffnung der eigenen Services für "externe" Kunden ein. Auch wenn eine Neubau-Bestellung wohl nicht ganz kurzfristig ansteht: "Ich kann Ihnen sagen, dass wir es tun müssen und ich kann Ihnen sagen, dass wir uns jetzt die letzten fast zwölf Monate wirklich ausführlich damit beschäftigt haben." Stangl spricht u.a. über Neubau-Pläne und den Einsatz von (zwanzig) Charterschiffen, seine Präferenz bei alternativen Kraftstoffen sowie Scope-1- und Scope-3-Emissionen, LNG, Ammoniak, Methanol, E-Fuels und Nuklear-Antriebe sowie die Weitergabe der umweltpolitisch-bedingten Mehrkosten an (Lidl-)Kunden. Außerdem dreht sich das Gespräch um die Aufteilung der Ladung auf "eigene" Schiffe und bei anderen Linien, die Stangls Ansicht nach nicht immer zielführende Betrachtung der durchschnittlichen Zuverlässigkeit von Liniendiensten und die Bedeutung von saisonalen und Event-bezogenen Ladungstransporten (z.B. Fußball-Europameisterschaft). Nicht zuletzt spricht er über einen Hafen-Wechsel in Asien, eine potenzielle Expansion in deutsche Häfen, seine Ansicht zu Beteiligungen an Terminals oder Speditionen und zur Option "Luftfracht", IT-Sicherheit und das Set-up als Reederei sowie Schiffsnamen-Suche im Homeoffice und Quarantäne-Entscheidungen im Angel-Urlaub.
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