Es gibt wieder Krieg in Europa, Rassenhass und Diskriminierung sozial Schwächerer. Es war immer die Aufgabe der Schule, dafür zu sorgen, dass sich Faschismus nie mehr wiederholt. Politische Bildung, auch in der Lehrerausbildung, ging davon aus, dass es einen sogenannten Alltagsfaschismus gibt, den es zu erkennen und zu bearbeiten gilt. Wenn ein Mensch einen anderen als minderwertig betrachtet und auf ihn herabschaut, ist das bereits eine faschistoide Haltung. Wenn er glaubt, diesen Menschen bekämpfen und öffentlich diskriminieren zu müssen, entdecken wir die Wurzel des Faschismus. Diese Erkenntnis sollte als Unterrichtsprinzip an den Schulen immer wieder Thema im Zusammenleben sein. Offensichtlich ist das bisher zu wenig gelungen. Es kommt allzu häufig vor, dass Lehrende gar nicht mitbekommen, wie die Schüler:innen miteinander umgehen und reden, wie sie Konflikte lösen und einander respektieren. Dafür braucht es einen Unterricht, der Selbst- und Sozialkompetenz fördert, und das kann ein lehrerzentrierter und input-orientierter Unterricht nicht leisten. Es ist eine äußerst wichtige Frage, wie Schule einen Beitrag zum Frieden leisten kann und was jede/r einzelne Lehrer/in in seinem/ihrem Unterricht tun kann, um das „Nie wieder!“ zu ermöglichen. - - - - - Elsbeth Kossmeier und Benedikt Weingartner bewegt das Thema Lernen. Sie setzen sich damit auseinander, was man für das Leben lernt, lernen soll, freiwillig und unfreiwillig, bewusst und unbewusst. Mit ihren unterschiedlichen Zugängen führen sie kritisch und mit utopischen Gedanken im Hinterkopf einen Dialog. Beide sind viel beschäftigt mit jungen Menschen, deren Reaktionen auf Schule, den unterschiedlichen Motivationen, Neues zu entdecken und ins eigene Leben hereinzunehmen, der Fähigkeit zur konstruktiven Auseinandersetzung mit Leben und Welt, ihrer Haltung zum Lernen generell. Elsbeth Kossmeier ist Gestaltpädagogin, war 40 Jahre lang Lehrerin für Deutsch und Musik an einem Gymnasium sowie Mitarbeiterin an der Pädagogischen Hochschule Oberösterreich. Nach wie vor ist sie Referentin für Lehrende für einen Unterricht, der die Persönlichkeit der einzelnen Lernenden stärkt sowie deren Lernmotivation und Lernerfolg zu steigern vermag. Veröffentlichungen: Einzelnen gerecht werden. Chancen und Herausforderungen eines Unterrichts in heterogenen Klassen, Linz 2013. | „Im Unterricht geht es um mich!“ Die Lernseitige Orientierung von Unterricht, Klagenfurt 2019. Benedikt Weingartner war 10 Jahre Benediktinermönch, Religionslehrer und später internationaler Künstlermanager im Bereich der klassischen Musik. Seit 2014 ist er Journalist und vor allem auf Außen- sowie Europapolitik spezialisiert. Er moderiert EU-Bürger:innendialoge und EU-Jugenddialoge. Darüber hinaus ist er Moderator und Redaktionsleiter des TV-Jugendtalkmagazins #Europa4me (https://www.okto.tv/europa4me)) sowie der Sendereihe „Europa : DIALOG“ (https://www.okto.tv/europadialog). Kontakt: leben-lernen@outlook.com
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