• Sonderfolge: Nach dem Sturz von Assad mit Simon Jacob, Geschäftsführer Zentralrat Orientalischer Christen in Deutschland
    Dec 20 2024
    n dieser Folge von Menschenrechte nachgefragt sprechen wir mit Simon Jacob, Geschäftsführer im Zentralrat der Orientalischen Christen in Deutschland (ZOCD), investigativer Journalist und Experte für die Lage in Syrien. Der 8. Dezember 2024 markiert einen Wendepunkt in der Geschichte Syriens: Nach über fünf Jahrzehnten endete die brutale Diktatur des Assad-Regimes mit der Flucht Bashar al-Assads nach Moskau. Doch die Freude über die Befreiung wird von Unsicherheiten überschattet. Islamistische Milizen, wie Hayat Tahrir al-Sham (HTS), übernehmen zunehmend die Kontrolle und stehen für viele Syrer nicht für religiöse Toleranz, sondern für Scharia und Unterdrückung ethnischer und religiöser Gruppen. Religiöse Minderheiten, insbesondere Christen, stehen vor einer ungewissen Zukunft. Das Assad-Regime bot ihnen zwar Schutz vor islamistischen Gruppen, doch auch sie litten unter seiner Repression. Die Meinungen innerhalb der christlichen Gemeinschaft sind daher gespalten: Während einige den Sturz der Diktatur als Chance sehen, befürchten andere, dass die neuen Machthaber religiöse Intoleranz verschärfen könnten. Mit Simon Jacob diskutieren wir die schwierige Lage der Christen in Syrien, die historische Rolle des Assad-Regimes und die Herausforderungen, die eine Stabilisierung des Landes mit sich bringt. Hören Sie rein und erfahren Sie mehr über: Die ambivalente Rolle des Assad-Regimes für religiöse Minderheiten. Die Auswirkungen des Machtwechsels auf die multikulturelle Gesellschaft Syriens. Die Arbeit des Zentralrats der Orientalischen Christen in Deutschland. Vielen Dank für Ihr Interesse an unserem Podcast Menschenrechte nachgefragt, einem Format der Politischen Meinung und der Konrad-Adenauer-Stiftung. Wir freuen uns, Sie auch im Jahr 2025 mit neuen Episoden über aktuelle menschenrechtliche Themen zu informieren. Kommende Highlights: Im Januar starten wir mit drei besonderen Episoden, die wir zum Tag der Menschenrechte aufgenommen haben: Mit der lettischen Botschafterin Alda Vanaga sprechen wir über den Kampf für Freiheit im Baltikum und die Wiedererlangung der Unabhängigkeit nach jahrzehntelanger russischer Besatzung. Hermann Gröhe, MdB und stellvertretender Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung, blickt auf das Jahr 1989 und die Wiedervereinigung zurück. Friedel Hütz-Adams von Südwind e.V. beleuchtet die Auswirkungen des deutschen Lieferkettengesetzes auf die Entwicklungszusammenarbeit. Abonnieren Sie unseren Podcast auf Spotify, Apple Podcasts oder Ihrer bevorzugten Plattform, um keine Episode zu verpassen!
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    42 mins
  • 80 Jahre nach Kriegsende – Geschichte erleben im Berlin Story Bunker mit Wieland Giebel, Kurator, Verleger & Journalist
    Dec 18 2024
    Am 1. September 1939 begann der Zweite Weltkrieg, der mit der Kapitulation Deutschlands am 8. Mai 1945 endete. Ein eindrucksvolles Zeugnis dieser Zeit ist der Bunker am Anhalter Bahnhof, der 1943 in Betrieb genommen wurde. Während der Bombennächte bot er bis zu 12.000 Menschen Schutz. Heute beherbergt der Berlin Story Bunker auf 6.500 Quadratmetern eine eindringliche Ausstellung, die sich nicht nur mit dem Krieg, sondern vor allem mit der NS-Gewaltherrschaft auseinandersetzt. Unter dem Titel „Hitler – wie konnte es geschehen“ zieht die Ausstellung täglich rund 1.000 Besucher an, etwa 70 Prozent von ihnen kommen aus dem Ausland. Für viele ist es der erste detaillierte Einblick in die Anfänge der Nazi-Diktatur. Im Podcast „Menschenrechte nachgefragt“ haben wir die Ausstellung besucht und mit dem Kurator Wieland Giebel gesprochen – dem Autor, Journalisten und Verleger, der hinter diesem eindrucksvollen Projekt steht. Was macht die Ausstellung zu einem Magneten für Touristen? Wie reagieren internationale Besucher auf die erschreckenden Bilder von Holocaust, Krieg und Zerstörung? Und was sagen hochrangige Diplomaten wie der ehemalige israelische Botschafter Jeremy Issacharoff, für die ein Besuch im Bunker fast zum Pflichtprogramm in Berlin gehört? Issacharoff sagte nach seinem Besuch: „It is an extremely effective reminder of how we should combat any form of antisemitism, racism and xenophobia.“ Die Ausstellung zeigt nicht nur die Schrecken des Zweiten Weltkriegs, sondern stellt auch aktuelle Bezüge her: Der brutale russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat viele historische Themen neu in den Fokus gerückt. Der Hitler-Stalin-Pakt von 1939, der den Angriff auf Polen und die Besetzung der baltischen Staaten ermöglichte, wird ebenso behandelt wie der Widerstand der Ukraine gegen die russische Aggression. Besonders eindrucksvoll ist eine Meme-Sonderausstellung, die zeigt, wie sich die Ukraine mit Kreativität und Mut wehrt.
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    1 hr and 4 mins
  • 20 Jahre Holocaust Mahnmal, Uwe Neumärker, Direktor der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas
    Dec 4 2024
    Das Denkmal für die ermordeten Juden Europas – kurz Holocaust-Mahnmal – ist seit 20 Jahren ein zentraler Gedenkort in Berlin. Für viele Berliner und Besucher gehört es zu den bedeutendsten Stätten, die man gesehen haben muss. In unserem Podcast „Menschenrechte nachgefragt“ hatten wir die Gelegenheit, mit Uwe Neumärker, dem Direktor der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, über die faszinierende und bewegende Geschichte dieses Denkmals zu sprechen. Die Planungen begannen bereits vor dem Mauerfall und reichen zurück bis ins Jahr 1988, als die Initiative von Lea Rosh und Eberhard Jäckel ins Leben gerufen wurde. Nach intensiven Debatten und zwei Architekturwettbewerben entschied sich der Deutsche Bundestag im Juni 1999 für den Entwurf des Architekten Peter Eisenman. Mit seinen 2.711 Stelen, die auf dem ehemaligen Todesstreifen errichtet wurden, ist das Mahnmal heute ein unverkennbares Symbol der Erinnerungskultur. Wie nehmen Menschen das Denkmal heute wahr? Welche Bedeutung hat es für junge Generationen? Und wie steht es um die Diskussionen zur Aufarbeitung unserer Geschichte? Ein spannendes Gespräch über ein Denkmal, das nicht nur für Deutschland, sondern für ganz Europa von zentraler Bedeutung ist. Hören Sie rein und erfahren Sie mehr über einen der wichtigsten Orte des Gedenkens und die lebendige Auseinandersetzung mit unserer Vergangenheit.
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    30 mins
  • Inklusion im Sport: Mehr als Bewegung. Friedhelm Julius Beucher, Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS)
    Nov 18 2024
    Am 18. November 2024 veranstaltet die Konrad-Adenauer-Stiftung in Düsseldorf den ersten inklusiven Jugendpolitiktag. Passend dazu widmen wir uns in unserem Podcast "Menschenrechte nachgefragt" dem Thema Inklusion im Sport – ein Bereich, in dem sich in den letzten Jahren vieles positiv verändert hat. Unser Gast ist Friedhelm Julius Beucher, Präsident des Deutschen Behindertensportverbands (DBS) und des Nationalen Paralympischen Komitees (NPC). Gemeinsam sprechen wir über die beeindruckenden Fortschritte im Breiten- und Leistungssport und die Herausforderungen, die noch vor uns liegen: 90 Prozent der Sportstätten sind nicht barrierefrei, und 55 Prozent der Menschen mit Behinderungen treiben keinen Sport. Beucher teilt spannende Einblicke, wie Parasport „in der Mitte der Gesellschaft angekommen“ ist, und berichtet von den Sommer-Paralympics 2024 in Paris – den größten paralympischen Spielen bisher. Hört rein in ein inspirierendes und inklusives Podcast-Spezial! 🎙 Menschenrechte nachgefragt – auf Spotify und überall, wo es Podcasts gibt. Save the Date: Am 4. Dezember 2024 feiern wir mit unserer 5. Live-Podcast-Veranstaltung den 76. Internationalen Tag der Menschenrechte. Seien Sie live dabei oder hören Sie später rein!
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    41 mins
  • 10 Jahre Genozid an den Jesiden im Irak mit Zemfira Dlovani, stellv. Vorsitzende des Zentralrats der Jesiden
    Nov 13 2024
    Zu Gast in der heutigen Folge: Zemfira Dlovani. Die armenienstämmige Anwältin ist stellvertretende Vorsitzende des Zentralrats der Jesiden und engagiert sich im Bundesvorstand der Frauen Union der CDU Deutschlands. Trauriger Anlass unseres Gespräches: der zehnte Jahrestag des Genozids an Jesidinnen und Jesiden, der 2014 von der Terrorgruppe Islamischer Staat im Nordirak verübt wurde. Die Jesiden sind eine über 4.000 Jahre alte monotheistische Religion, die immer wieder starker Verfolgung ausgesetzt war. Die Jesiden sprechen von 74 Völkermorden an ihrer Gemeinschaft. Weltweit, so schätzt man, leben etwa eine Millionen Jesiden. 250.000 von ihnen in Deutschland, das vielen von ihnen seit Jahrzehnten zur zweiten Heimat geworden ist. Die meisten kamen in den 60er und 70er Jahren als Gastarbeiter aus der Türkei. Im Podcast sprechen über die anhaltend schwierige Lage der Jesidinnen und Jesiden in ihrer Herkunftsregion Sindschar im Nordirak. Nach dem Völkermord im Jahr 2014 leben in der Region noch 100.000 bis 200.000 Jesiden, von ehemals 400.000. Viele von ihnen in Zeltlagern. Auch wenn die Verfolgung durch den IS weitgehend beendet ist, so können doch viele Jesiden wegen der wirtschaftlich prekären Verhältnisse nicht zurückkehren. Der Wiederaufbau in den zerstörten Dörfern kommt nur schleppend voran. Besonders schwer ist das Leben für die vom IS verschleppten und vergewaltigten Frauen, deren Kinder nicht als Jesiden anerkannt werden. Eine Rückkehr ist ihnen zumeist nur möglich, wenn sie ihre Kinder zurücklassen. Zemfira Dlovani berichtet von einer jüngst aus Gaza befreiten jungen Jesidin, die vor zehn Jahren als Elfjährige vom IS verschleppt worden war.
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    35 mins
  • Sonderfolge: Wahied Wahdat-Hagh über die Hinrichtung des Deutsch-Iraners Jamshid Sharmahd in Teheran
    Nov 1 2024
    In den frühen Morgenstunden des 28. Oktober wurde der Deutsch-Iraner Jamshid Sharmahd in Teheran hingerichtet – ein Ereignis, das Politik und Öffentlichkeit in Deutschland erschüttert hat. Die Reaktionen waren klar und entschieden: Eine harte politisch-diplomatische Antwort wurde gefordert, angekündigt und umgesetzt. Als Konsequenz musste Iran seine Konsulate in Frankfurt am Main, Hamburg und München schließen. Jamshid Sharmahd, ein 1955 geborener Geschäftsmann, war bereits 2020 mutmaßlich von iranischen Kräften auf einer Geschäftsreise von Frankfurt nach Indien entführt und nach Iran verschleppt worden. Ein Schauprozess und Aussagen, die unter schwerster Folter erzwungen wurden, führten schließlich im Frühjahr 2023 zu einem Todesurteil. Trotz einer beispiellosen Hinrichtungswelle im Jahr 2023 – die Zahl stieg auf 843, ein Plus von 42 Prozent – gab es Hoffnung, dass Sharmahd der Todesstrafe entgehen könnte. Seine Tochter, Gazelle Sharmahd, setzte sich über ein Jahr unermüdlich für seine Freilassung ein und erhielt Unterstützung von Menschenrechtsorganisationen und deutschen Politikern. Die Bundesregierung bemühte sich in Teheran mit mehrfachen Delegationen um seine Freilassung, jedoch ohne Erfolg. Der Zugang zu konsularischer Betreuung und Prozessbeobachtung wurde verweigert, und selbst die Familie blieb über das Wohl des schwerkranken Sharmahd im Dunkeln. In einer Sonderfolge des Podcasts „Menschenrechte nachgefragt“ von Die Politische Meinung und der Konrad-Adenauer-Stiftung sprechen wir mit dem Soziologen und Politikwissenschaftler Dr. Wahied Wahdat-Hagh über die dramatischen Entwicklungen im Iran und die Konsequenzen für die deutsch-iranischen Beziehungen nach dieser schockierenden Hinrichtung. Hören Sie rein – auf Spotify und überall, wo es Podcasts gibt!
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    40 mins
  • Couchsurfing in der Ukraine. Meine Reise durch ein Land im Krieg mit Stephan Orth, Journalist
    Oct 23 2024
    In der 63. Folge sprechen wir mit dem leidenschaftlichen Couchsurfer und Journalisten Stephan Orth über sein neues Buch „Couchsurfing in der Ukraine. Meine Reise durch ein Land im Krieg.“ Über acht Monate bereiste er das Land und sprach mit seinen Gastgebern über die Herausforderungen, die der russische Angriffskrieg seit Februar 2022 für die Menschen bedeutet. Flucht und Tod prägen dieses dunkle Kapitel der aktuellen ukrainischen Situation. Aber auch viel Kraft und Mut, Lebensfreude und Durchhaltewillen seiner tapferen Gesprächspartner. Da seine ukrainische Freundin Julia in Minsk lebt, ist es auch ein sehr persönliches Buch über die Liebe in Kriegszeiten geworden. Wie setzen sich die Menschen mit den schrecklichen Kriegsverbrechen des russischen Aggressors auseinander? Wie kämpft die ukrainische Gesellschaft für ein Leben in Frieden und Freiheit, für Demokratie und Menschenrechte? Stephan Orths Reisebuch liefert intime Einblicke über seine sehr spannenden zwischenmenschlichen Begegnungen. Und sein Buch mach Hoffnung darauf, dass die Ukraine bald wieder ein reizvolles Reiseziel für Touristen werden könnte, die die Menschen und ihre Kultur im wiedergewonnenen Frieden erleben wollen.
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    49 mins
  • Aufarbeitung und Versöhnung – Lehren aus Südafrika und Deutschland, Prof. Dr. Ralf Wüstenberg, Theologe
    Oct 9 2024
    In der neuen Folge sprechen wir mit Prof. Dr. Ralf Wüstenberg, Theologe und Experte für Versöhnungsprozesse an der Europa-Universität Flensburg und der Universität Stellenbosch in Südafrika. Unser Thema: Wie gehen Gesellschaften mit ihrer Vergangenheit um? Wie können Systeme von Unrecht und Unterdrückung überwunden werden? Gemeinsam vergleichen wir die Aufarbeitung der DDR-Diktatur mit den Erfahrungen des südafrikanischen Versöhnungsprozesses nach dem Ende der Apartheid. Prof. Wüstenberg beobachtet seit 1996 die politische Entwicklung in Südafrika und hat das Buch „Conflict Resolution through Reconciliation” verfasst, das die südafrikanische Wahrheits- und Versöhnungskommission und die deutsche Aufarbeitung nach dem Fall der Berliner Mauer analysiert. Er stellt die Frage: Wie nachhaltig sind diese Versöhnungsprozesse heute – fast 35 Jahre nach dem Mauerfall und dem Ende der Apartheid? Erfahren Sie, wie in Südafrika Täter ohne strafrechtliche Verfahren integriert wurden und wie problematisch die geringe Entschädigung für Opfer des Apartheidregimes war. Im Vergleich dazu beleuchtet Prof. Wüstenberg die positiven Ansätze der deutschen Aufarbeitung und deren internationale Strahlkraft. Mit der Einsicht „Aufarbeitung ist die Durchdringung der Vergangenheit, damit sie die Zukunft nicht belastet“ liefert Prof. Wüstenberg wichtige Impulse für aktuelle und künftige Versöhnungsprozesse.
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    33 mins