• 28: Die sexualisierte Armee
    Dec 23 2024

    In der Schweizer Armee ist sexualisierte Gewalt «an der Tagesordnung». Alle Geschlechter sind betroffen. Und dies, obschon Armeechef Thomas Süssli 2023 das Prinzip Nulltoleranz eingeführt hat. Rücktrittsforderungen wurden keine laut.

    Die Medien übertrafen sich aber mit fürchterlichen Schlagzeilen: 40% (SRF), 86% (NZZ), knapp 90% (20min), über 90% (NZZ), 94% (Watson), massive 94,2 Prozent (Blick), ja sogar 95% (AZ) aller Frauen in der Armee sind von sexualisierter Gewalt betroffen. Aber auch viele Männer haben selten bis sehr oft Situationen erlebt, die ihnen «unangenehm» waren.

    Wir wollen wissen, was den Armeeangehörigen zugestossen ist, lesen den ganzen Studienbericht und schauen die Medienkonferenz, bei der die Armeeführung ihr totales Versagen einräumt angesichts ihrer «Nulltoleranz», die sie nun aber Seite an Seite mit den DEI-Milizen umso entschlossener durchsetzen will: «Diesen Weg geht die Armee, bis sie am Ziel ist.»

    Der Vollständigkeit halber hier auch noch der Link zur Studie von Markwalder et al., auf welche der Armeebericht verweist. Nämlich weil sie aufzeige, dass Transphobie ein strukturelles systemisches gesellschaftliches Problem sei. Allerdings steht dort dann nur, dass dazu keine Aussage gemacht werden könne. Wir tappen also nach wie vor im Dunkeln.

    PS: Die Stimme im Abspann gehört Tamara Funiciello
    Warnung: Dieser Podcast ist nichts für Weicheier.

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    1 hr and 20 mins
  • 27: Die Pronomen
    Oct 27 2024

    Eigentlich wollten wir über die Transubstantiation sprechen, der Lehre der Umwandlung von Wein in Blut. Doch bei der Transubstantiation-Miniserie kommen wir nach dem Gender-Stern zur (Neo-)Pronomen. Nach dem Gender-Stern-Folge sprechen wir Grammatikstunde

    Warum gibt jemand wie Cédric Wermuth seine Pronomen an (er/ihm). Warum nennt er ausgerechnet Nominativ und Dativ? Und nicht zum Beispiel den Akkusativ? Und wir funktioniert das nun grammatisch mit den Neo-Pronomen wie z.B. hen/hem, nin/nim, xier/xiem oder dey/denen?

    Das zeigen wir in der Episode anhand des folgendes Lückentexts:

    • ________ ist Co-Präsident der SP
    • ________ Bart ist voll und dicht
    • ________ Katze heisst Marx
    • Gerechtigkeit ist __________ besonders wichtig
    • Wir haben _________ schon mehrmals erwähnt
    • Auch heute nehmen wir uns ____________ an
    • ______ ist der einzige SP-Parteipräsident*in, _______ man an seinem Bart erkennt
    • ______ ist der einzige SP-Parteipräsident*in, ______ die Pronomen wichtig sind
    • ______ bekennt _______ zu __________ Vergangenheit als «machoides Arschloch»
    • Schau, hier sind Cédric und Mattea! Sind _________ nicht ein Traumpaar?

    Wir zeigen schliesslich eine Lösung, die nicht so kompliziert ist, und dennoch halten könnte.

    Am 16. November 2024 ist übrigens Tag der Pronomen.

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    58 mins
  • 26: Der Genderstern
    Sep 24 2024

    Die Stadt Zürich hat nicht nur ein Herz für die UNRWA, sondern auch für Transmenschen und Nichtbinäre. Deshalb soll ihrer gedacht werden, indem in jedes Nomen agentis ein Sternchen eingefügt wird. Die Initiative “Tschüss Genderstern” macht sich derweil Sorgen um Barrierefreiheit und Grammatik und will ihn aus dem Sprachreglement verbannen.

    Das Stadtparlament hat beraten und empfiehlt die Initiative zur Ablehnung. Wir waren bei der Debatte* dabei, Beat Oberholzer in persona, Martin Gerlaus per Videoschaltung. Unsere Zielgruppenanalyse zeigt bedenkliche Inkongruenzen im Product-Market-Fit auf. Parteisoldat Oberholzer sieht immerhin die Genderfluiden noch als zumindest zeitweilig Begünstigte. Gerlaus hingegen glaubt, dass sich nicht einmal Xenogender durch den Stern repräsentiert fühlen können. Sondern höchstens die TERFs von der SP.

    *Gemeinderatssitzung Nr 104 (Video ab 1:39:20)

    Ein Fazit in lyrischer Form bildet den künstlerischen Abschluss dieser lehrreichen Episode. Eine Charade von Martin Gerlaus (Beat Oberholzer distanziert sich von diesem Gedicht wie überhaupt von Lyrik im Allgemeinen):

    Der Genderstern aus christlicher Sicht

    Der Genderstern ✹
    der helle Stern der Genderseele,
    dem der Menschen Gebete gelten,
    der Herde der Bekennenden

    Der den Bethlehem-Stern beerbte,
    den er entwendete, den er entgegen
    der rechten Lehre verwendete.
    Den er der Welt entfremdete

    Er gedenkt der Vergessenen, der Genderversteckten,
    Er erkenne der Engel Geschlecht.
    Er ehre Entrechtete, rette Geknechtete!
    Gesegnetes Menschengeschlecht!

    Echt? – Eher geht der Genderstern
    den entgegengesetzten Weg!
    Er zerrt den Nerv, erregt den Ekel,
    Er hechelt, er zetert, er flennt

    Belesene Lesende bremst er.
    Lesegehemmte erschreckt er,
    Erlesene Texter entsetzt er,
    Experten werde es schlecht

    Wenn Leser erbrechen (wegen dem Stern),
    erregt es den Gendergerechten erst recht!
    Den selbstgerechten, perversen Deppen,
    Den weltfremden Weltenverbessererer

    Der echte Zweck des Gendersterns:
    Erkennen, wer bekennt? Wer sperrt?
    Wer gerne ehrergeben gendert –
    Wer es dem Gessler eben verwehrt

    Ehe es vergessen geht,
    Ehrenwerte Menschen:
    Verwendet ferner neben dem ‘e’ –
    keene enderen Vekele

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    1 hr and 4 mins
  • 25: Der UN-abhängige Bericht
    Aug 28 2024

    Soll die Stadt Zürich das Terrorhilfswerk UNRWA finanziell unterstützen? Im Gemeinderat wurde dieser Vorstoss begründet mit dem “unabhängigen” Colonna-Bericht, der die UN-Organisation angeblich von den Terrorvorwürfen entlastet habe.

    In der letzten Folge hatten wird festgestellt, dass der Bericht diese Vorwürfe aber gar nicht untersucht hat, geschweige denn sie als unbegründet erwiesen hätte. Vielmehr hatte UN-Generalsekretär Antonio Guterres in die konkreten Anschuldigungen – Beteiligung von UNRWA-Angestellten am Massaker vom 7. Oktober – im Januar an eine zweite, UN-interne Untersuchung delegiert. (Das steht zwar schon auf der ersten Seite des Colonna-Berichts, wurde aber von vielen Medien und Zürcher Gemeinderäten aber offenbar überlesen.)

    Inzwischen hat nun also auch das OIOS die Ergebnisse seiner halbjährigen Untersuchung vorgelegt. Diese sind trotz ihrer Kargheit reichlich verwirrend, sogar für die Profis an der Pressekonferenz. Wir setzen uns dazu und wollen wissen, warum jetzt 9 Mitarbeiter entlassen werden, obschon sie doch nur “möglicherweise” in die Terrorangriffe involviert gewesen und die Beweismittel in Israels “Gewahrsam” geblieben seien.

    Mit dem OIOS-Bericht setzt die UNO die Desinformationsstrategie zu ihrer UNRWA konsequent fort. Erstaunlich ist nur die Arroganz, mit der sie ihre Verbrämungen serviert.

    Noch erstaunlicher ist aber, wie willfährig die Medien sie wiederkäuen. Wir hören rein bei New York Times, Spiegel und SRF. “Kann sich die UNRWA mit diesem Bericht nun ein Stück weit rehabilitieren?” – Ja, mithilfe solcher Medien wohl schon.

    Ausserdem noch zwei Faktenchecks zur vorletzten Gemeinderatssitzung. Wir prüfen, ob es in Gaza seit Kriegsbeginn tatsächlich schon 186’000 zivile Opfer (Moritz Bögli, AL) gegeben hat, darunter aber nur gerade 14’000 tote Kinder (Tanja Maag, AL).

    Quellen:

    • Sitzung des Zürcher Gemeinderats vom 10. Juli 2024 (Video)
    • Note to correspondents on the OIOS investigation of the UNRWA (6.8.2024)
    • Pressekonferenz Catherine Colonna vom 22. April 2024 (Youtube)
    • UN Press Briefing 6.8.2024 (Youtube)
    • UN Press Briefing 6.8.2024 (Transkript)
    • UN Press Briefing 18.10.2015 (Youtube)
    • New York Times Schlagzeile (vorher) (Screenshot auf x.com, 6.8.2024)
    • New York Times Schlagzeile (nachher)
    • Uno entlässt neun UNRWA-Mitarbeiter (Der Spiegel, 5.8.2024)
    • UNRWA: Bundesrat gibt Gelder vorerst nicht frei (SRF, 10vor10, 24.4.2024)
    • UNO-Bericht weist Terror-Vorwürfe gegen UNRWA zurück (SRF, Tagesschau, 22.4.2024)
    • Die UNRWA hat grosses Interesse an Transparenz (SRF, Rendezvous, 6.8.2024)
    • 186’000 killed in the last 9 months of genocide (Francesca Albanese, x.com)
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    1 hr and 8 mins
  • 24: Der unabhängige Bericht
    Aug 10 2024

    Die Stadt Zürich soll das umstrittene Palestinenser-Hilfswerk UNRWA finanziell unterstützen. So hat es das Stadtparlament in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause beschlossen. Man will in die Bresche springen, die der Bundesrat mit der Halbierung der Zahlungen aufgerissen hat. Begründet wurde der Vorstoss von der Ratslinken mit dem sog. Colonna-Bericht, der die UNRWA vom Vorwurf terroristischer Aktivitäten entlaste.

    Aber tut er das? Um es herauszufinden, wenden wir einen einfachen Trick an: Wir lesen ihn. Es ist eine heitere, aber auch verstörende Lektüre, wenn man die Voten der Zürcher Gemeinderäte im Ohr hat.

    Achtung, Spoiler!

    Der Bericht entlastet die UNRWA in keiner Weise von den erhobenen Vorwürfen, ja er handelt nicht einmal von diesen. Das steht explizit gleich schon auf den ersten Zeilen.

    Diesen – vor dem Hintergrund der Medienberichte und den Voten der Zürcher Gemeinderäte – überraschenden Befund lassen wir uns auf der Pressekonferenz von Catherine Colonna persönlich drei Mal bestätigen.

    Fazit: Der UNO ist ein Coup geglückt mit dem Trick, die Anschuldigungen in zwei verschiedenen Berichten untersuchen zu lassen und nur den einen öffentlich auszuschlachten, der gar nicht auf die Anschuldigungen eingeht. Die Geberländer sind nun wieder ruhig gestellt, und neu möchte sich nun auch Zürich als Geberstadt profilieren.

    Quellen:

    • Sitzung des Zürcher Gemeinderats vom 10. Juli 2024 (Teil 1, ab 2:08:30)
    • Sitzung des Zürcher Gemeinderats vom 10. Juli 2024 (Teil 2)
    • Austausch Philippe Lazzarini und Cathrine Colonna auf X
    • Independent Review of Mechanisms and Procedures to Ensure Adherence (“Colonna-Bericht”)
    • Pressekonferenz Catherine Colonna vom 22. April 2024 (Youtube)

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    1 hr and 15 mins
  • 23: Foucault und das islamische Gesetz
    Jul 14 2024

    In dieser Folge schauen wir, wie die Intellektuellen die anti-israelischen Proteste an den Universitäten verteidigen. Michael Moore erklärt, warum die Protestierenden gar nicht antisemitisch sein können, und warum die wahren Feinde Israels die Christen sind (so wie er und Joe Biden). Naomi Klein deutet die alttestamentarische Geschichte vom goldenen Kalb als Manifest gegen den Zionismus und die “revolutionäre” Protestbewegung als “Exodus vom Zionismus”.

    Und es wird noch intellektueller: Um all das zu verstehen, blenden wir zurück zur Geburtsstunde der iranischen Republik und lassen uns von Michel Foucault erklären, was er am Ayatollah und seinem Gottesstaat toll findet und warum das islamische Gesetz “von innen heraus leuchtet”.

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    1 hr and 2 mins
  • 22: Antisemitismus nach Grossmuftiart
    Apr 2 2024

    Weil Beat im Antisemitismus-Quiz “Marx oder Marr?” so gut war, darf er noch eine Bonusrunde “Marx oder Hitler?” spielen. Auch hier kann er die Zitate in 80% der Fälle richtig zuweisen. Sind die beiden gar nicht so schwer zu unterscheiden, oder hat Beat geschummelt?

    Hauptthema ist aber in dieser Folge der Antisemitismus islamischer Ausprägung. Über Adolf Hitler kommen wir auf dessen Busenfreund Amin Al-Husseini zu sprechen, den Grossmufti von Jerusalem. Dieser war vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg die zentrale Figur bei der Erfindung des islamistischen Terrors und Anführer im Kampf gegen den Zionismus.

    Den Geist von Al-Husseini atmet auch die Charta der Hamas, die neben den üblichen Verwünschungen überraschenderweise auch für einen achtsamen und bewussten Umgang mit Anderen wirbt und ein Herz für die Kunst zeigt.

    Und schliesslich schauen wir uns einen oft zitierten Koranvers an, der sich gegen das Töten von Menschen ausspricht. Es sei denn, diese hätten Unheil gestiftet, in welchem Fall sich die Kreuzigung, das Amputieren von Händen und Füssen sowie die Verbannung empfehlen.

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    1 hr and 11 mins
  • 21: Marx oder Marr – Das Antisemitismus-Quiz
    Mar 12 2024

    Nachdem wir zuletzt die queerfeministische Linie der «Israelkritik» bis auf Judith Butler zurück verfolgt haben, widmen wir uns in dieser Folge den klassischen Marxisten und ihrem Verhältnis zum Judentum.

    Wir steigen ein mit den Jungmarxisten von «Der Funke», die das Massaker vom 7. Oktober als Sklavenaufstand deuten. Diese Einschätzung untermauern sie mit einem Artikel von Karl Marx zum Sepoy-Aufstand 1857. Für uns Grund genug, uns näher mit diesem historischen Ereignis zu befassen, bei dem eine Mischung aus Schweineschmalz und Rindertalg zu einem furchtbaren Blutbad führte.

    Marx wäre heute – das lässt sein Artikel zum Sepoy-Aufstand vermuten – für ein «Freies Palästina». Aber wäre er auch für ein «judenfreies» Palästina, so wie es «from the river to the sea» in aller Offenheit auch im Westen skandiert wird?

    Dieser Frage gehen wir auf den Grund, indem wir uns Marx’ Zur Judenfrage und einige andere Schriften vornehmen. Damit das aber nicht zu kopflastig wird, machen wir es als Quiz: Marx oder Marr – das Antisemitenquiz. Wilhelm Marr war Zeitgenosse von Marx und seinerseits Erfinder des modernen Antisemitismus, Autor von Schriften wie Der Judenspiegel, Der Sieg des Judenthums über das Germanenthum und Wählet keinen Juden!

    Das Quiz geht so: Beat bekommt judenfeindliche Zitate vorgelegt und muss für jedes erraten, ob es von Karl Marx oder Wilhelm Marr stammt. Vom Marx-oder-Marr-Quiz gibt es auch eine Online-Version. Testet euer Wissen und fordert eure Freunde heraus!

    Disclaimer: Wir distanzieren uns ohne Vorbehalt von allen judenfeindlichen und rassistischen Äusserungen, die hinter den obigen Links zu lesen und im Podcast als Zitate zu hören sind. For educational purposes only.

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    1 hr and 8 mins