Morgenimpuls

By: DOMRADIO.DE
  • Summary

  • Gedanken zu Gott und der Welt, Erlebnisse aus dem Alltag einer Ordensfrau - die Olper Franziskanerin Schwester Katharina startet mit Gebeten und Texten um 6 Uhr in den Morgen.
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Episodes
  • Andere Ostervorbereitungen
    Mar 12 2025
    Bei meinen regelmäßigen Besuchen in unserem Schwesternaltenheim werde ich immer wieder überrascht von Gedanken, Ideen, Gesprächen mit den oft schon sehr alten Mitschwestern. So auch vorgestern.Eine Schwester hat mich überschwänglich begrüßt: "Gut, dass Du kommst. Ich brauche Deine Hilfe." Sie hatte ihren Schleier gewaschen und getrocknet und superglatt gebügelt. Aber das Befestigen an der Haube und mit Haken und Ösen in Form bringen, das konnte sie nicht mehr allein. Also habe ich mit ein paar Handgriffen alles zu ihrer Zufriedenheit getan und ihn dann in den Schrank gehängt. "Wofür brauchst Du ihn, Du hast doch einen Schleier an?" war meine Frage. Und die Erklärung hat mich quasi umgehauen: "Der ist für die Osterfeierlichkeiten oder für in den Sarg." Ich war so verblüfft und überrascht und beeindruckt, dass ich mit offenem Mund dagestanden habe.Das nenne ich wohl Ostervorbereitungen. Wir, also Sie und ich heute früh beim Morgenimpuls, denken bei Ostervorbereitungen zunächst an Fastenzeit, Fasten und Verzichten, geistliches Tun und Bedenken, was uns neu auf Gott und die Mitmenschen ausrichten kann. Mit Gebet, mit guten Texten, mit Lesen in der Bibel, dem Besuch von Gottesdiensten und vielen anderen Möglichkeiten. Und dann später, in ein paar Wochen, die netten Vorbereitungen mit Ostereierfärben, Osterkuchen backen und Frühlingssträuße aufstellen.Aber diese sehr alte Schwester hat ganz klar: Ein paar äußere Vorbereitungen machen nur um so mehr deutlich, dass es am Ende um Tod und Leben geht; egal was wir tun. Und ich habe mich noch lange mit ihr darüber unterhalten, dass alles, was wir tun und lassen, auf Tod und Auferstehung hinausläuft und auf die Hoffnung und den Glauben an den Gott, der uns in seinem Sohn die Tür zum Leben nach dem Tod aufgeschlossen hat. Sie saß strahlend vor mir und ich hatte Gänsehaut vor lauter Mitfreuen und berührt Sein."Das brauche ich für die Osterfeierlichkeiten oder für in den Sarg." Was für ein gewaltiger, lebenslang geübter Glaube spricht aus solchen, scheinbar einfachen Worten.
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    3 mins
  • Licht der Hoffnung
    Mar 11 2025
    Am letzten Sonntag hat der Pastor nach der Messe noch herzlich eingeladen zu den geistlichen Abendmusiken in der Pfarrkirche. Und es klang so freundlich und interessant, dass wir die Einladung angenommen haben.Wir Zuhörenden sind im eigentlichen und übertragenen Sinn zu einem Gang durch die Geschichte des Glaubens eingeladen. In der Basilika, der alten Kirche St. Clemens, erklangen u. a. die Klagelieder des Propheten Jeremia von Emilio de’ Cavalieri, unterbrochen von Fugen Johann Sebastian Bachs und kurzen Texten. Dann wurden alle eingeladen in die neue, moderne Kirche direkt nebenan, nur durch eine Glastür getrennt. Dort waren Teile aus der sogenannten Berliner Messe des neuzeitlichen Komponisten Arvo Pärt zu hören, unterbrochen von Fugen Robert Schumanns und Johann Sebastian Bachs.Selten hat mir ein Abend so sehr gut gefallen. Die Klagelieder des Propheten Jeremia, ungefähr 600 vor Christus entstanden, besingen den Schmerz und die Trauer über die Zerstörung Jerusalems. Aber trotz aller Klage blitzt auch hier schon die Hoffnung auf Gottes Erbarmen auf. Und in den Gesängen der Berliner Messe von Arvo Pärt leuchtet die Hoffnung auf, die durch Christi Tod und Auferstehung in die Welt gekommen ist. Diese Messe ist so bedeutend, weil sie im Juni 1990, in den spannenden Monaten nach dem Mauerfall 1989 und der Wiedervereinigung im Oktober 1990 beim Katholikentag in Berlin in der Hedwigskathedrale uraufgeführt worden ist. Das Thema des Katholikentages damals war "Ich will euch Zukunft und Hoffnung geben" aus dem Buch Jeremia.Mir sind beim Zuhören und Bedenken, Überwältigtsein und Beten ganze Christbäume von Lichtern aufgegangen. Niemals ist den Menschen, die an Gott glauben, die Hoffnung verloren gegangen. Auch in Gefangensein, Leid, Krieg, Katastrophen und Zerstörungen gab es einen Funken Licht, einen Menschen, der dieses Licht verkündet hat und Glaubende, die gegen alle Vernunft, an diesem Licht der Hoffnung festgehalten haben. Bis heute.
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    3 mins
  • Das JETZT macht den Unterschied!
    Mar 10 2025
    Vor der Sitzung eines Aufsichtsrates gibt eine Mitschwester immer einen kurzen geistlichen Impuls oder hat ein Gebet oder einen bedenkenswerten Text. Ich finde das eine gute Idee, um das innere Gedankenkarussell anzuhalten und Herz und Verstand und Leib und Seele dahin auszurichten, dem all unser Dienst gelten soll. Und einmal hatte sie ein Gebet mit. Das war ein Gebet für gestresste Manager. Es lautet: "Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, wie im Anfang so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit. Amen" Hm, denken Sie vielleicht eventuell nun, damit enden doch fast alle unsere formulierten Gebete und was soll daran was für gestresste Manager sein? Ja, das stimmt. Dafür muss ich es jetzt so lesen, wie sie es gelesen hat. "Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, wie im Anfang so auch jetzt, jetzt, jetzt, jetzt und für alle Zeit und in Ewigkeit. Amen"Das JETZT macht den Unterschied. Im Gottesdienst oder beim gemeinsamen Beten geht es automatisch von den Lippen und wir würden bestimmt zustimmen, dass es ja wahr ist und wir Gott ehren möchten. Theoretisch und im Hinterkopf ist das sicher auch so. Aber hat das eine Bedeutung für uns im normalen, chaotischen, schmerzlichen, schönen oder stressigen Alltag? Wenn es nicht fromme Theorie bleiben soll, würde es bedeuten, dass ich auch den stressigen Berufsalltag, all die tausend kleinen und einzelnen großen Entscheidungen zu Ehre Gottes tue. Paulus schreibt im 1. Korintherbrief: Ob ihr esst oder trinkt oder etwas anderes tut, tut das alles zur Ehre Gottes! Oder mein Lieblingsausspruch von Teresa von Avila: Gott ist auch zwischen den Kochtöpfen. Oder von unserer Gründerin Maria Theresia Bonzel: Wenn ihr überall eurer vielen Arbeit keine Zeit zum Gebet habt, dann sei eure Arbeit das Gebet zur Ehre Gottes. Wenn Sie also Manager sind, oder einen der vielen tausend anderen Berufe ausüben und sich übern Tag gestresst fühlen, denken Sie an das JETZT und erledigen Sie es zur Ehre Gottes.
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    3 mins

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