• Ukraine - Krieg: Kein Ende in Sicht
    Jun 4 2025

    Mit einem spektakulären Drohnen-Großangriff auf Russlands strategische Luftwaffe hat die Ukraine jüngst bewiesen, dass sie nicht zur Aufgabe bereit ist. Mit David-gegen-Goliath-Methoden leistet das Land Widerstand gegen die militärische Überlegenheit Russlands. Moskau scheint indes nicht bereit zu sein, über einen Frieden mit der Ukraine zu verhandeln. Es beharrt auf der Abtretung der Krim sowie von vier Gebieten in der Ostukraine, die man derzeit nur teilweise kontrolliert; die Ukraine müsste weiter auf einen NATO-Beitritt verzichten, westliche Waffenliegerungen müssten gestoppt werden. Die Gespräche zwischen Vertretern beider Länder am Montag in Istanbul sind erwartungsgemäß ohne Ergebnis geblieben, lediglich auf einen Gefangenenaustausch konnte man sich einigen.
    Sowohl die Ukraine als auch Russland werben unterdessen um die Gunst von US-Präsident Donald Trump und die wichtige Unterstützung der USA. Wie kann es weitergehen? Und wie lange kann der Krieg noch dauern?

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  • Rebellen im Ostkongo: Gekommen, um zu bleiben
    Jun 3 2025

    Seit Jahrzehnten wird das zweitgrößte afrikanische Land, der Kongo, von Kriegen und Bürgerkriegen erschüttert.
    Im Osten des Landes ist es seit ein paar Jahren die Rebellengruppe M23, die gegen die Zentralregierung ankämpft, dabei aber die Bevölkerung einschüchtert und terrorisiert. Nun etablieren die Rebellen, die Anfang des Jahres die große Stadt Goma eingenommen haben, ihre Herrschaft - indem sie etwa Verwaltungskräfte einsetzen und sogar Banken wieder eröffnen. Doch die Bevölkerung sehnt sich nicht nur nach Frieden, sondern auch nach Essen. Leidtragende sind ganz besonders Frauen und Kinder.

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  • Wie Pol Pots Terror Kambodscha heute noch prägt
    Jun 2 2025

    Im April waren es 50 Jahre, dass die kommunistischen Roten Khmer in Phnom Penh einmarschierten. Unter der Führung von Pol Pot löschten sie zwischen 1975 und 1979 fast ein Viertel der kambodschanischen Bevölkerung aus. Die Menschen verhungerten, starben an Überarbeitung oder wurden auf brutalste Weise hingerichtet. Die Roten Khmer wollten einen Neustart, sozusagen im Jahr Null; einen Agrarstaat, in dem Besitz keine Rolle spielt. Lehrer, Ärztinnen, Rechtsanwälte waren die Feinde. Es konnte reichen, eine Brille zu tragen oder weiche Hände zu haben. Die Folgen der Schreckensherrschaft sind bis heute im Land zu spüren. Ein tief verwurzeltes kollektives Trauma prägt Generationen, die demografische Struktur wurde nachhaltig verändert; die wirtschaftliche und soziale Entwicklung blieb jahrzehntelang hinter den Möglichkeiten des Landes zurück.

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  • „Im Öl“: Die Bedeutung von Alkohol in unserer Gesellschaft
    May 28 2025

    Nach einer gern erzählten Legende kam der österreichische Staatsvertrag mit den Besatzungsmächten unter massivem Alkoholeinfluss zustande. Auch wenn das nur zum Teil stimmt: Das Trinken von Alkohol spielt tatsächlich seit vielen Jahrhunderten eine große Rolle im gesellschaftlichen Zusammenleben und auch in politischen Abläufen. Warum ist das so, wo doch die gravierenden schädlichen Auswirkungen des Alkohols auf die Gesundheit gut bekannt sind? Warum verhindern Leberzirrhose, Familientragödien und volkswirtschaftlicher Schaden nicht, dass Alkohol in unseren Breiten geradezu verherrlicht wird? Warum scheiterte die Prohibition, also das Alkoholverbot in den USA? Das Trinken hat auch in vielen Musikstücken und Redewendungen Niederschlag gefunden. So steht etwa „im Öl sein“ für Betrunkensein. Woher stammt das? Eine Rundreise durch die Jahrhunderte und Gesellschaftssysteme.

    Gestaltung: Robert Uitz-Dallinger

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  • Der Preis der Freiheit: Der Kampf um koloniale Entschädigungen
    May 27 2025

    Vor 200 Jahren unterzeichnete der französische König Karl X. eine Verordnung über Entschädigungszahlungen infolge der Unabhängigkeit der Kolonie Saint Domingue - des heutigen Haiti. Aber es war nicht etwa Frankreich, das die Haitianer für mehr als 100 Jahre Ausbeutung und Sklaverei entschädigte. Vielmehr wurde Haiti zur Zahlung von 150 Millionen Goldfrancs verpflichtet, um den französischen Plantagenbesitzern ihren entgangenen Gewinn quasi abzulösen. Der Knebelvertrag hatte und hat enorme Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung der einst reichsten Kolonie Frankreichs, heute gilt Haiti als "failed state".
    Seit einigen Jahren fordern Politiker:innen und NGOs ehemaliger Kolonien Reparationszahlungen von den einstigen Kolonialmächten, etwa von Großbritannien und Deutschland. Doch an wen sollen mögliche Entschädigungen geleistet werden - an die Staaten oder an die Nachfahren der Sklavinnen und Sklaven?

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  • Ausweglosigkeit am Bauernhof
    May 26 2025

    Es wird nicht häufig darüber gesprochen: Die besonderen Belastungen in der Landwirtschaft führen häufig zu Suiziden. Laut einem Bericht der EU sind Bäuerinnen und Bauern in ganz Europa einem großen Druck ausgesetzt, viele von ihnen haben psychische Probleme, Depressionen oder Angstzustände. Es geht um Preisdruck für die landwirtschaftlichen Produkte, die Sorge vor dem Klimawandel und Probleme bei Hofübergaben.
    Psychische Probleme sind auf dem Land noch immer stark tabuisiert. Doch es gibt Hilfe. Das bäuerliche Sorgentelefon ist unter der Nummer 0810 676 810 erreichbar, die Telefonseelsorge unter dem Notruf 142. Unter www-lebensqualitaet-baernhof.at gibt es Infos und Hilfe in herausfordernden Zeiten.
    Die Recherche von Diana Köhler und Johanna Tirnthal wurde vom Journalismfund Europe unterstützt. www.journalismfund.eu

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  • Klartext: Hunger und Krieg in Gaza: Welche Strategie verfolgt Israel?
    May 21 2025

    Israel hat vor wenigen Tagen neuerlich eine Großoffensive im Gazastreifen begonnen, mit Luftangriffen und Bodentruppen. Erklärtes Ziel ist es, den gesamten Gazastreifen einzunehmen und zu besetzen. Gleichzeitig lässt Israel nach drei Monaten wieder Hilfsgüter in das Gebiet.

    Immer öfter wird die Verhältnismäßigkeit des israelischen Vorgehens und die Einhaltung des Völkerrechts hinterfragt. Der internationale Druck wächst; scharfe Kritik kommt aus Frankreich, Großbritannien und Kanada. Auch die EU-Spitze bezeichnet die Lage im Gazastreifen als inakzeptabel.

    Welche Strategie verfolgt Israel? Was bedeutet sie für die Menschen im Gazastreifen? Und wie könnte die Weltgemeinschaft eingreifen?

    Darüber diskutieren unter der Leitung von Helene Seelmann:

    Laura Leyser, Geschäftsführerin Ärzte ohne Grenzen Österreich
    Matthias Wasinger, Oberst des Generalstabs, Österreichisches Bundesheer
    David Kriegleder, ORF-Korrespondent Tel Aviv

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  • Familie oder Freiheit: Hilfe für Opfer von Verwandtschaftsgewalt
    May 20 2025

    Auch in Österreich gibt es schlimme Fälle von patriarchaler Verwandtschaftsgewalt: Zwangsheirat etwa - die Eltern suchen für junge, manchmal sogar minderjährige Frauen Ehepartner aus. Oder Verschleppung: Mädchen werden in die Heimatländer der Eltern gebracht, wo sie nicht selten eingesperrt werden; sie dürfen nicht mehr nach Österreich zurück, müssen Schule oder Berufsausbildung abbrechen. Meist sind Verschleppungen Disziplinierungsmaßnahmen - etwa weil die Betroffene hier einen Freund hat oder sich zu "westlich" kleidet. Oft, aber nicht immer, geht eine Verschleppung mit einer Zwangsverheiratung im Ausland Hand in Hand.
    Doch es gibt Hilfe: Einige Organisationen in Österreich kümmern sich um die Rückholung Verschleppter, um die rechtliche Betreuung Zwangsverheirateter oder die sichere Unterbringung von jungen Frauen, die aufgrund ihrer Gewalterfahrungen weg von ihrer Familie wollen und müssen. Vor kurzem hat die Caritas Steiermark eine Tagung in Graz zu diesen Themen organisiert.

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