• Truman Capote und das mitfühlende Schreiben

  • Sep 20 2024
  • Length: 15 mins
  • Podcast

Truman Capote und das mitfühlende Schreiben

  • Summary

  • Fast genau vor 100 Jahren ist im Süden der USA Truman Capote zur Welt gekommen. Wenn Sie ihn vor allem als Autor von «Frühstück bei Tiffany» kennen und Ihnen dabei Audrey Hepburn als Holly Golightly in den Sinn kommt, liegen Sie zwar richtig, Sie sind aber trotzdem auf der falschen Spur. Truman Capote konnte sich nie mit dem Film anfreunden. Capote hatte eine gesellschaftskritische Geschichte über ein Mädchen geschrieben, das sich in der Grossstadt verliert. Hollywood hatte daraus einen liebenswerten Film gemacht und der Story erst noch ein Happy End verpasst. Truman Capote hasste den Film. Er selbst stand für das Gegenteil einer seichten Hollywood-Geschichte. Er verband in seinem Schreiben akribische Recherche mit literarischem Erzählen. So entstand zum Beispiel «In Cold Blood», auf Deutsch «Kaltblütig», ein «nichtfiktionaler Roman». Später wurde dieser literarische Journalismus als «New Journalism» bezeichnet. Ich glaube, dass diese Art des Schreibens wieder wichtig werden wird. Gerade heute. Warum, das sage ich Ihnen diese Woche in meinem Wochenkommentar über Truman Capote und das mitfühlende Schreiben.

    Matthias Zehnder ist Autor und Medienwissenschaftler in Basel. Er ist bekannt für inspirierende Texte, Vorträge und Seminare über Medien, die Digitalisierung und KI.
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