Matthias Zehnders Wochenkommentar

By: Matthias Zehnder
  • Summary

  • Matthias Zehnder gibt Ihnen hier jede Woche zu denken. Das Thema: Medien und die Digitalisierung. Das Angebot: Konstruktive Kritik.
    © 2024 Matthias Zehnders Wochenkommentar
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Episodes
  • Der grosse Rechenfehler des Herrn Musk
    Nov 22 2024

    Twitter war jahrelang die wichtigste Plattform für den Austausch von Journalisten, Politikern, Künstlern und Aktivisten. Ich selbst bin seit März 2011 auf Twitter aktiv– an kaum einem anderen Ort habe ich so viel gelernt. Vor etwas mehr als zwei Jahren hat Elon Musik Twitter gekauft. Er sagte, er wolle «den Vogel befreien» und Redefreiheit einführen auf Twitter. Er entliess mehr als die Hälfte der Belegschaft und benannte die Plattform um in «X». Seither ist der Dienst kaputt: Lärm, Lügen und Beschimpfungen prägen das Netzwerk. Immer mehr Menschen fühlen sich deshalb nicht mehr wohl auf X. Diese Woche haben österreichische Journalisten rund um Armin Wolf deshalb den #eXit angestossen: Viele wichtige und spannende Menschen haben «X» verlassen und sich auf BlueSky neu eingerichtet. Da fühlt sich die Debatte wieder so an, wie vor vielen Jahren auf Twitter: anständig und spannend. Der Kauf von Twitter respektive «X» könnte deshalb zum Lehrbeispiel dafür werden, dass es nicht möglich ist, ein Medium gegen seine Nutzerinnen und Nutzer auszurichten. Ich kann Ihnen auch sagen, warum das so ist. Eins vorweg: Es geht dabei nicht um Politik, sondern schlicht darum, wie Medien funktionieren.

    Matthias Zehnder ist Autor und Medienwissenschaftler in Basel. Er ist bekannt für inspirierende Texte, Vorträge und Seminare über Medien, die Digitalisierung und KI.
    Website: https://www.matthiaszehnder.ch/
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    Biografie und Publikationen: https://www.matthiaszehnder.ch/about/

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  • Abschied aus der hypermoralisierten Mediengesellschaft
    Nov 15 2024

    Ganz egal, ob es um Donald Trump und Kamala Harris geht, um den Ausbau von Autobahnen und den Mieterschutz oder um das Bündnis Sarah Wagenknecht und die AfD – die moralische Aufregung ist immer maximal gross. Willkommen in der hypermoralisierten Mediengesellschaft. Der Grund ist simpel: Dringlichkeit, Gefahr und der ultimative Appell an die Moral holen viel mehr Aufmerksamkeit als nüchterne Analysen und eine sachliche Auseinandersetzung. Das Problem dabei ist, dass die Realität mit der Aufregung kaum mithalten kann. Erstens kommt es anders und zweitens meist langsamer, als die Medien warnen. In der Bevölkerung löst die überhandnehmende Moral-Kommunikation deshalb vor allem Misstrauen aus. Die chronische Moralisierung von Politik und Medien führt zur Demoralisierung der Gesellschaft. Gerade angesichts des Aufschwungs extremer Parteien, angesichts der problematischen Ministerkandidaten in den USA und vor schwierigen Abstimmungen in der Schweiz sollten wir dringend moralisch abrüsten und uns mit der Sache auseinandersetzen. Analytisch scharf, gedanklich durchdringend, aber ohne moralische Appelle. Es ist Zeit für einen Abschied aus der hypermoralisierten Mediengesellschaft.

    Matthias Zehnder ist Autor und Medienwissenschaftler in Basel. Er ist bekannt für inspirierende Texte, Vorträge und Seminare über Medien, die Digitalisierung und KI.
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  • Warum es gerade jetzt auf menschliche Intelligenz ankommt
    Nov 8 2024

    Unternehmen und Verwaltungen investieren viel Geld und Ressourcen in KI-Technologien. Das ist verständlich: Schliesslich vergeht kein Tag ohne Meldung über ein neues KI-Tool. Die Künstliche Intelligenz kann schreiben, programmieren, diagnostizieren, analysieren und prognostizieren. KI-Programme finden Versicherungsbetrüger und stopfen Sicherheitslücken. Die künstliche Intelligenz generiert Texte, Bilder und Videos und das so gut, dass kürzlich eine Modefirma ihre neue Kollektion mit KI-generierten Fotomodellen vorstellte. Und wenn man Elon Musk glauben will, fährt schon bald ein selbstfahrendes Taxi vor, das nicht einmal mehr über ein Lenkrad verfügt. Dabei geht gerne vergessen, dass es auch und gerade im KI-Zeitalter vor allem auf menschliche Intelligenz ankommt. Ein Grund ist simpel: Jede technische Neuerung bietet nur ganz am Anfang einen Konkurrenzvorteil. Weil schnell alle Unternehmen die neue Technik anwenden, sind es bald wieder die Menschen, die den Unterschied ausmachen. Dazu kommen einige spezifische Eigenschaften der KI, die in der Euphorie oft übersehen werden. Sie führen dazu, dass es gerade im Umgang mit der KI auf die menschliche Intelligenz ankommt. Und dann gibt es noch ein Grund, warum gerade jetzt menschliche Intelligenz so wichtig ist.

    Matthias Zehnder ist Autor und Medienwissenschaftler in Basel. Er ist bekannt für inspirierende Texte, Vorträge und Seminare über Medien, die Digitalisierung und KI.
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