Matthias Zehnders Wochenkommentar

By: Matthias Zehnder
  • Summary

  • Matthias Zehnder gibt Ihnen hier jede Woche zu denken. Das Thema: Medien und die Digitalisierung. Das Angebot: Konstruktive Kritik.
    © 2024 Matthias Zehnders Wochenkommentar
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Episodes
  • Was dürfen wir hoffen? Fünf Lesetipps, die Hoffnung machen
    Dec 20 2024

    Wir leben wahrlich in düsteren Zeiten. In Europa herrscht Krieg, das Klima spielt immer verrückter, viele Tiere und Pflanzen sind in ihrem Lebensraum bedroht und die Menschen – die scheinen nur noch eins zu kennen: Eigennutz, Profit – Gier. Wir haben offensichtlich wenig Grund zu Hoffnung. Aber braucht Hoffnung wirklich einen Anlass? Zeichnet sich Hoffnung nicht durch genau dieses «trotzdem» aus? Ist nicht gerade Hoffnung oft eine Hoffnung wider besseres Wissen? Zum Jahresende habe ich meine Bücher konsultiert. Alte und neue. Ich habe nach Hoffnung gesucht, nach Anleitungen zum Hoffen. Der Grund ist schlicht: Ich möchte mich nicht mit der Düsterkeit abfinden. Hoffnungslosigkeit kann keine Grundlage für das Leben sein. Mir geht es dabei nicht um den simplen Zweckoptimismus von Lebenscoaches, jenen ultimativen Aufruf zum Hollywood-Optimismus, der das Happy End herbeitricksen soll. Meine Frage ist vielmehr: Wo können wir unsere Hoffnung festmachen, wie der Bergsteiger seinen Karabinerhaken? Mit Kant gefragt: Was dürfen wir hoffen? Meine fünf Lesetipps, die Hoffnung machen.

    Matthias Zehnder ist Autor und Medienwissenschaftler in Basel. Er ist bekannt für inspirierende Texte, Vorträge und Seminare über Medien, die Digitalisierung und KI.
    Website: https://www.matthiaszehnder.ch/
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    Biografie und Publikationen: https://www.matthiaszehnder.ch/about/

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    21 mins
  • Kann KI Kunst?
    Dec 13 2024

    Sie schreibt, sie dichtet, sie zeichnet, sie malt, sie komponiert und produziert Musik: Die Künstliche Intelligenz ist grade dran, uns Menschen das aus der Hand zu schlagen, von dem wir bisher ausgegangen sind, dass es uns immer bleiben wird – Kunst und Kultur. Aber kann KI wirklich Kunst? Gibt es also eine künstlich intelligente Maschine, die von sich aus etwas produziert, das wir als Kunst akzeptieren? Ich habe mir diese Woche im Rahmen eines Vortrags in der Galerie Stapflehaus in Weil am Rhein zu dieser Frage Gedanken gemacht – inmitten einer Kunstausstellung, die von einer KI kuratiert wurde. Dabei stellen sich naturgemäss drei konkrete Fragen: Was macht eine KI genau, wenn sie ein Bild generiert? Was heisst «können»? Und vor allem: Was ist Kunst? Diese letzte Frage ist am schwierigsten zu beantworten. Spätestens seit Joseph Beuys und der 1973 versehentlich geputzten Badewanne in Leverkusen sind wir vorsichtig geworden im Umgang mit Kunst. Oder denken Sie an die Graffiti von Harald Nägeli in Zürich und Banksy in London: Wann wird die Sachbeschädigung zu Kunst? Und jetzt malt also auch die KI. Was entsteht dabei? Und welche Konsequenzen hat das für uns Menschen? Kann KI Kunst?

    Matthias Zehnder ist Autor und Medienwissenschaftler in Basel. Er ist bekannt für inspirierende Texte, Vorträge und Seminare über Medien, die Digitalisierung und KI.
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    17 mins
  • Thomas Mann und die Verführung der Menschen
    Dec 6 2024

    Nach der Wahl von Donald Trump ist mir aufgefallen, wie unverhohlen viele Politiker und Medien die Stärke des amerikanischen Politikers bewundern. Seine Sprache sei zwar unterirdisch, sein Auftreten fragwürdig, seine Politik unlogisch, sein Handeln amoralisch, räumen viele Beobachter ein. Und dann kommen zwei Aber: Die wirtschaftliche Lage habe seine Wahl unvermeidlich gemacht – und Trump sei eben stark. Ähnlich wurde 2022 die Wahl von Giorgia Meloni in Italien und 2023 die Wahl von Javier Milei in Argentinien kommentiert. Ähnliche Kommentare begleiten den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán und den serbischen Präsidenten Aleksandar Vučić, die deutsche AfD-Politikerin Alice Weidel und Marine Le Pen vom rechtspopulistischen Rassemblement National. Es sind immer diese zwei Argumente: Die wirtschaftliche Lage ist schuld und es sind halt starke Leaderfiguren. Mit beiden Argumenten hat sich vor fast 100 Jahren Thomas Mann ausgiebig auseinandergesetzt: 1930, auf dem Höhepunkt seines Erfolgs, bezog der Nobelpreisträger gleich zweimal überraschend deutlich Stellung gegen den Faschismus: In der Novelle «Mario und der Zauberer» wendet er sich gegen die Macht der Verführung und in einer aufrüttelnden Ansprache macht er kurze Zeit später deutlich, dass es nicht richtig ist, «das Politische als ein reines Produkt des Wirtschaftlichen hinzustellen». Beide Texte rütteln bis heute auf – es ist Zeit, sie wieder zur Hand zu nehmen.

    Matthias Zehnder ist Autor und Medienwissenschaftler in Basel. Er ist bekannt für inspirierende Texte, Vorträge und Seminare über Medien, die Digitalisierung und KI.
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