Das Themenfeld Halbherzigkeit und Verbindlichkeit bewegte uns nach der ersten Podcast-Episode noch eine zweite Aufnahme zu realisieren. Hier berichten wir von den Erfahrungen und Erkenntnissen, die sich unmittelbar nach der ersten Aufnahme ergaben. Andres spricht von der Aktivierung des Herzraums und den Kräften, die damit frei werden. Sie zeigen, wie machtvoll Verbindlichkeit wirkt und wie wichtig der Übergang des Bewusstseins ins Herz ist. Das Wort "Halbherzigkeit" vereist auf den Ort, wo sich Verbindlichkeit am besten entwickelt. Am Beispiel ihres Lebensweges verdeutlicht Franka die Zyklen der Verbindlichkeit. Alles im Leben ist ein Zyklus, der sich zwischen Anfang und Ende entwickelt. Sie berichtet von ihrem Berufsleben, was mit 16 begann und sie in eine Beamtenlaufbahn führte. Ebenso spricht sie von ihrer Ehe und deren Scheitern. Das Beamtentum und die Ehe sind Beziehungsverhältnisse, die in unserer Gesellschaft durchaus lebenslangen Charakter haben. Beide Verhältnisse bieten höchste Verbindlichkeit und blenden gleichzeitig aus, dass Leben zyklisch ist. Somit braucht es Bewusstsein, wenn Wege an ihr natürliches Ende kommen. Dieses Ende kann auch im Beamtenstatus wie im Eheverhältnis kommen. Nun besteht die Verbindlichkeit darin, das natürliche Ende anzuerkennen und entsprechend zu handeln. Franka berichtet weiterhin, wie zerrissen sie sich als junge, allein erziehende Mutter fühlte, wenn sie ihre Kinder in den Kindergarten geben musste. Es zerriss ihr das Herz, da sie am liebsten mit ihren Kindern zusammen geblieben wäre. Doch das ging nicht, da sie keinen anderen Weg sah, als arbeiten zu gehen, um den notwendigen Unterhalt für ihre Familie zu verdienen. Dieser Weg funktionierte nur mit Halbherzigkeit. Franka konnte weder mit ihren Kindern zusammen sein, noch war sie auf Arbeit wirklich präsent, da ihre Gedanken immer wieder zu den Kindern wanderten. Am Abend war sie vom Arbeitstag so geschafft, dass sie nur noch wenig Aufmerksamkeit für ihre Kinder hatte. So wuchs auch auf dieser Ebene ein Empfinden von Scheitern und Schuld. Frankas Beispiel ist exemplarisch für die Halbherzigkeiten im eigenen Leben. Oft stehen wir zwischen den Stühlen und wissen nicht, wie wir die vielfältigen Anforderungen erfüllen können. Um mit diesen Widersprüchen ansatzweise umzugehen, müssen wir innerlich abstumpfen. Wir schneiden uns von unseren Empfindungen ab. Sinnbildlich halbieren wir das Herz, damit es nicht gegen Dinge rebelliert, die sich für uns falsch anfühlen und die wir trotzdem machen, da wir glauben, dass es nicht anders geht. Funktionieren ist unserer Gesellschaft nur möglich, wenn wir das eigene Herz ignorieren. Um mit unserem Herz und uns selbst in Kontakt zu kommen ist die Verbindlichkeit mit dem gegenwärtigen Moment ein ebenso wertvoller wie simpler Schritt. Indem ich mich nicht mehr von dem ablenke, was gerade ist, sondern es bewusst erfahre. Im bewussten Erfahren des Jetzt wächst das bewusste Erleben meiner Selbst. Ich nehme wahr, wie es mir gerade wirklich geht. So wächst der Raum, dass ich mein Herz klarer wahrnehme. Nun kann es seine große Kraft entfalten. Eine Kraft, die mir mehr Verbindlichkeit und somit Verbundenheit schenkt. Der simple Schritt von "Mehr Präsenz im Moment" führt ins bewusste Leben. Dieses Bewusstsein im eigenen Leben ist die Basis, damit mehr Bewusstsein in unserem Miteinander und somit mehr Bewusstsein für unsere Zukunft entstehen. Nun wird unsere Expedition zum gemeinsamen, bewusst gestalteten Zukunftsweg.
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