• Neue Erkenntnisse zu frühem Einsatz von Biologika bei entzündlichen Darmerkrankungen: Ergebnisse einer umfassenden Studie zu Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa
    Aug 26 2024
    Biologika haben die Behandlung entzündlicher Darmerkrankungen revolutioniert. Dennoch blieb ihre Wirksamkeit bis jetzt bei der Verbesserung langfristiger Ergebnisse umstritten. Frühere Studien zeigten, dass der Einsatz von Biologika für die Therapie von Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa zugenommen hat. Allerdings verbesserte sich die Prognose der Patienten nur geringfügig. Bei Colitis Ulcerosa-Patienten sank zwar durch die Behandlung mit Biologika die Zahl der Krankenhausaufenthalte, aber die Rate der Kolektomien und Steroidabhängigkeit blieb unverändert. Es wurde oft argumentiert, dass Biologika weniger wirksam sind, wenn sie erst spät im Krankheitsverlauf eingesetzt werden. Ziel dieser Studie war es, zu untersuchen, ob ein früher Beginn der Biologika-Behandlung zu besseren Ergebnissen bei Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa führt. Als Fazit ziehen die Forscher die Erkenntnis, dass ein früher Beginn der Biologika-Behandlung bei Morbus Crohn mit einer leichten Verringerung des Risikos von Operationen und Steroidabhängigkeit verbunden war. Bei Colitis Ulcerosa zeigte sich kein signifikanter Nutzen durch den frühen Behandlungsbeginn. Lujan R et al. Early Initiation of Biologics and Disease Outcomes in Adults and Children With Inflammatory Bowel Diseases: Results From the Epidemiology Group of the Nationwide Israeli Inflammatory Bowel Disease Research Nucleus Cohort. Gastroenterology 2024; 166:815-825.e22
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  • Divertikulitis und Darmkrebsrisiko: Was wir wissen müssen - Ergebnisse einer großangelegten Studie zur Koloskopie nach Divertikulitis
    Aug 12 2024
    Divertikulitis ist eine häufig vorkommende Erkrankung. Die Divertikulitis verläuft meist unkompliziert, kann aber zu Abszessen oder Perforationen im Darm führen. Oftmals besteht die Sorge, dass eine Divertikulitis eine Krebserkrankung überdecken könnte. Darmkrebs-Symptome ähneln denen einer Divertikulitis, was die Diagnose erschwert. Daher wird oft eine Koloskopie empfohlen, um Darmkrebs auszuschließen. Empfehlungen basieren jedoch auf begrenzten Daten und haben somit nur wenig Evidenz. Ziel der neuen Studie war es, die Prävalenz von Darmkrebs und fortgeschrittenen Neoplasien bei Patienten mit Divertikulitis zu untersuchen. Die Ergebnisse zeigen, dass nur Patienten mit komplizierter Divertikulitis ein erhöhtes Risiko für Darmkrebs haben. Redd WD et al. Follow-Up Colonoscopy for Detection of Missed Colorectal Cancer After Diverticulitis. Clin Gastroenterol Hepatol 2024; 25:S1542-3565(24)00393-8
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  • Stoffwechsel-bedingte Fettlebererkrankungen: Serumferritin als Prognosemarker?
    Jul 29 2024
    Die „Metabolische Dysfunktion-assoziierte Steatotische Lebererkrankung“ (MASLD) ist eine neue Bezeichnung für nicht-alkoholische Fettlebererkrankungen, die im Rahmen von Stoffwechselstörungen, wie z.B. Adipositas oder Diabetes mellitus Typ 2, entstehen. Nachdem sich mehrere deutliche Assoziationen zwischen einer Hyperferritinämie einerseits und dem Schweregrad der Leberfibrose bei MASLD-Patient*nnen andererseits zeigten, haben Armandi und Kollegium den möglichen prognostischen Wert des Serumferritinspiegels genauer untersucht. Armandi, A., Sanavia, T., Younes, R., Caviglia, G. P., Rosso, C., Govaere, O., Liguori, A., Francione, P., Gallego-Duràn, R., Ampuero, J., Pennisi, G., Aller, R., Tiniakos, D., Burt, A., David, E., Vecchio, F., Maggioni, M., Cabibi, D., McLeod, D., Pareja, M. J., … Bugianesi, E. (2024). Serum ferritin levels can predict long-term outcomes in patients with metabolic dysfunction-associated steatotic liver disease. Gut, 73(5), 825–834. https://doi.org/10.1136/gutjnl-2023-330815 Link zur Studie (PubMed): https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/38199805 Link zum Studienreferat: #wird nachträglich vom Verlag ergänzt#
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  • Angiodysplasie-bedingten gastrointestinalen Blutungen: Benefit durch Octreotid?
    Jul 15 2024
    Gastrointestinalen Angiodysplasien sind Gefäßanomalien, die trotz endoskopischer Therapie zu transfusionsabhängiger Anämie führen können. Obgleich die Ergebnisse einer Metaanalyse nahelegen, dass das Somatostatin-Analogon Octreotid das Blutungsrisiko senken könnte, lassen sich bei den zu Grunde liegenden Studien einige Bias nachweisen. Goltstein et al. wollten daher Sicherheit und Wirksamkeit von Octreotid bei dieser Indikation erneut prüfen und haben eine randomisierte kontrollierte Studie zum Thema initiiert. Goltstein, L. C. M. J., Grooteman, K. V., Bernts, L. H. P., Scheffer, R. C. H., Laheij, R. J. F., Gilissen, L. P. L., Schrauwen, R. W. M., Talstra, N. C., Zuur, A. T., Braat, H., Hadithi, M., Brouwer, J. T., Nagengast, W. B., Oort, F. A., Tenthof van Noorden, J., Kievit, W., van Geenen, E. J. M., & Drenth, J. P. H. (2024). Standard of Care Versus Octreotide in Angiodysplasia-Related Bleeding (the OCEAN Study): A Multicenter Randomized Controlled Trial. Gastroenterology, 166(4), 690–703. https://doi.org/10.1053/j.gastro.2023.12.020 Link zur Studie (PubMed): https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/38158089
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  • Akute Pankreatitis: Bessere Schmerzkontrolle durch Buprenorphin
    Jul 1 2024
    Bei der Kontrolle der Schmerzsymptomatik einer akuten Pankreatitis zeigte sich Buprenorphin dem nichtsteroidalen Antiphlogistikum Diclofenac überlegen. Sicherheitsbedenken ergaben sich dabei nicht. Aufgrund der kleinen Fallzahl in der aktuellen Untersuchung empfehlen die Autor:innen die Durchführung größerer randomisierter Studien. Saini M et al., “Buprenorphine Versus Diclofenac for Pain Relief in Acute Pancreatitis: A Double-Blinded Randomized Controlled Trial.” Clinical Gastroenterology and Hepatology vol. 22 (2024): 532–541. https://doi.org/10.1016/j.cgh.2023.10.021 Link zur Studie (PubMed): https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/37924855/
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  • Reduktion von Treibhausgasen: Eine Aufgabe für die gastroenterologische Endoskopie
    Jun 17 2024
    Die Verringerung indirekterEmissionen im gastroenterologischen Endoskopiesektor ist komplex und derzeit aufgrund mangelnder Transparenz vieler Herstellerfirmen erschwert. In einer deutschen universitären Endoskopieabteilung konnte eine Reduktion der indirekten CO2-Emission um 20% erzielt werden. Henniger,Dorotheaet al.“Reducing scope 3 carbon emissions in gastrointestinal endoscopy: results of the prospective study of the „Green Endoscopy Project Würzburg .”Gut vol. 73 (2024): 442-447. doi: 10.1136/gutjnl-2023-331024 Link zur Studie (PubMed): https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/37898548/
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  • Morbus Crohn: Bester Schutz vor penetrierenden Komplikationen durch TNF-alpha-Antikörper?
    Jun 3 2024
    McCurdy Jeffrey D et al. “ Comparative Effectiveness of Biologic Therapies in Preventing Penetrating Complications in Patients With Crohn´s Disease.” Clinical Gastroenterology and Hepatology vol. 22 (2024): 377-385. doi:10.1016/j.cgh.2023.08.017 Link zur Studie (PubMed): https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/37673348/ In der aktuellen retrospektiven Studie wurden Wirksamkeitsunterschiede mehrerer Biologika im Hinblick auf die Verhinderung penetrierender Komplikationen beim Morbus Crohn untersucht. TNF-alpha-Blocker könnten den Substanzen Vedolizumab und Ustekinumab überlegen sein.
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  • Plattenepithelkarzinom der Speiseröhre: Früherkennung wird durch künstliche Intelligenz nur gering verbessert
    May 20 2024
    Link zur Studie (PubMed): https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/37952555 Plattenepithelkarzinome des Ösophagus sind in frühen Stadien potenziell heilbar, werden aber oft erst spät erkannt. Eine KI-assistierte Endoskopie verbesserte die Detektionsrate in geringem Ausmaß, nicht aber die Rate verpasster Diagnosen. Allerdings wurden die konventionellen Untersuchungen in der Studie unter Idealbedingungen durchgeführt. Das System könnte daher in anderen klinischen Settings deutlich besser abschneiden.
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